Beim myofaszialen Tapen geht es grundsätzlich darum, Schmerzen zu beseitigen, Beweglichkeit wieder zu erweitern oder auch zu verbessern.
Am Anfang muss eine myofasziale Spannung festgestellt werden, dann werden ganz gezielt Taping-Bänder aufgeklebt. Der Effekt ist manchmal sofort da, manchmal erst in Kombination mit der richtigen Sportart.
Es geht darum, die Gewebestrukturen gegeneinander zu verschieben, damit der Release, also Entspannung des Muskels und Faszien, kommt. Diese bleibt während der Bewegung, also auch bei jeder Sportart erhalten. Gerade in der Rehabilitation lässt sich das hervorragend einsetzen.
Wichtig ist es, das fasziale System zu kennen und diagnostizieren zu können.
Pilates sorgt gezielt für eine gute Haltung und einen gesunden Rücken. Es ist ein Ganzkörpertraining. Es werden alle Muskeln trainiert, die bei unseren komplexen Bewegungen zusammenarbeiten, d.h. Arbeit in komplexen Muskelketten auf der Matte.
Durch kontrollierte Bewegungen, bewusstes Atmen, bewusstes Körperwahrnehmen, jede aktive Bewegung aus dem Zentrum heraus, d.h. Corespannung und gleichzeitig Länge und Weite.
Beim Pilates ein positives Körpergefühl erlangen…das funktioniert nur über selbst etwas tun.
Mit Pilates Faszien trainieren
Faszientraining ist nicht neu im Pilates. Bereits Joseph Pilates hat das Konzept vor rund 100 Jahren entwickelt.
Das Faszien Netzwerk ist als eigenes Sinnesorgan anzusehen und als Informationssystem mit Rezeptoren und Sensoren, die permanent Auskunft geben und unsere Motorik steuern. Sie stabilisieren den Körper, sie geben dem Rücken entscheidenden Halt (Rückenfaszie) und sind an jeder Bewegung beteiligt.
Faszien sind flexibel miteinander verbunden und sowohl oberflächig, wie auch in einer tiefen Schicht des Körpers zu finden. Sie schützen jedes einzelne Organ, jeden einzelnen Muskel, jeden Knochen, umhüllen Nerven und übertragen Kräfte.
Wenn das Fasziengewebe unter Spannung gerät und gestört wird, sei es durch Fehlbelastungen, einseitige Bewegung oder Stress, wird man unelastischer. Oft verspürt man Schmerzen. Es steigt die Verletzungsgefahr und Entzündungsstoffe werden ausgeschieden.
Damit unser Körper optimal funktioniert, benötigen wir daher neben Ausdauer, Beweglichkeit und Muskelkraft zudem auch ein elastisches Bindegewebe. Da wir nur ein einziges Fasziengewebe haben, buchstäblich vom Scheitel bis zur Sohle, sollten wir dem etwas mehr Aufmerksamkeit schenken, als wir es bisher getan haben.
Kinesio-Taping (K-Taping)
Nozizeptoren bilden die Grundlage für den Schmerzsinn. Nozizeptoren befinden sich in der Dermis bis in die Epidermis, in der Muskulatur, den inneren Organen und allen Gewebearten des Körpers.
Die nozizeptiven Signale werden über myelinisierte Fasern weitergeleitet. Sie können eine schnelle Reizweiterleitung (Erstschmerz) aber auch einen langsamen Reiz (Zweitschmerz) weiterleiten.
Nozireaktionen können sein:
reflektorische Muskeltonuserhöhung
Hypertonus
Hartspann
Bindegewebsveränderung
Schwellung
Hypoxämie (Kapillardurchblutung)
Effekte des K-Tapings:
Verbesserung im Muskelfunktionen z.B. Rupturen im Muskelgewebe, Zerrungen, Faserriss. Folge: Schmerzen, Tonuserhöhungen
Anwendung bei Hypertonus / Muskelhartspann, es kommt zur Konsistenzveränderung des Muskels und auch der lokal begrenzte Muskeln
Anwendung bei Muskelverkürzungen, wie Stressfaktoren, Schutzreaktionen bei Schmerzen, veränderte Statik durch degenerative Gelenkveränderung
Anwendung bei Hypertonus, verursacht durch eine hypertonen Antagonisten durch pathologische Gelenkprozesse oder bei Paresen.
Anwendung bei Muskelaktivität, Inaktivität, z.B. Trauma mit anschließender Immobilisierung, chron. Erkrankungen des Bewegungsapparates, Bewegungsmangel
Wirkung des Muskeltapes
Der Tonus ist ein Spannungszustand, der durch Impulse aus dem ZNS, aber auch durch Afferenzen aus der Peripherie ( Gelenke, Muskulatur, Haut) im Sinne der peripheren Feedbacksteuerung aufrecht erhalten wird.
Durch das Tape werden die Hautrezeptoren aktiviert und somit zusätzliche Afferenzen aus der Peripherie verstärkt. Durch diese Mechanismen kann Einfluss auf die Tonusregulation genommen werden.
Durch das Tape werden Propriorezeptoren in der Haut erreicht. Dadurch wird mehr Information über Position und Belastung der Extremität und des Körpers weitergeleitet.
Entzündungen sind häufig eine Reaktion des Körpers auf Gewebeschäden. Es kommt zu Schwellungen und zur Druckerhöhung zwischen Haut und Muskulatur. Die K-Taping-Anlage kann in diesem Bereich die Haut anheben, den Raum vergrößern und somit eine Druckreduzierung und eine Verbesserung der Lymphzirkulation bewirken.
Unterstützung der Gelenkfunktionen
Ursachen, die zur Bewegungsstörung im Gelenk führen können
Beschädigung der Gelenkflächen durch Arthrose oder Arthritiden
Dysbalancen, in der das Gelenk umgebenen Muskulatur
Blockieren durch Einklemmen, z.B. Minisken im Gelenk
Gelenkfunktionen können anhand verschiedener K-Tape-Anlagen unterstützt werden. Durch den Einfluss auf den Muskeltonus werden Ungleichgewichte korrigiert und es entsteht eine Balance in den Muskelgruppen.
Deshalb lohnt es sich, beim nächsten Pilatestraining einfach mit K-Taping das Training zu optimieren und nach diesem Training bewusst in den eigenen Körper hineinfühlen und vergleichen.
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